Moin, da bin ich nun, in bereits erstaunlicher Routine sitze ich an meinem Laptop an meinem neuen Schreibtisch und höre meine altbewährte Musik, wie eh und je. Doch, es hat sich sehr wohl etwas verändert seit nun 5 Tagen bin ich in Beijing und selbst mein Gepäck gab sich vor 2 Tagen die Ehre mal anzukommen, so erhielt ich auch verspätet mein Schlepptopladekabel und somit die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten. Freundliche Nachbarn, wer auch immer, stellen mir und Yanick freundlicherweise ihr WLan zur Verfügung. Die atemberaubende Geschwindigkeit erinnert an die guten alten Zeiten, in denen man noch mit Tütütülüüü ins Netz eintrat, aber ich schau dem geschenkten Gaul nicht ins Maul, nächste Woche sollen wir unser eigenen Anschluss bekommen. Dann werde ich auch Fotos und Audiodateien hochladen, jedoch beginne ich schon mal mit den bisherigen Krönungen:
Die Wochen vor dem Abmarsch waren schon gut ausgefüllt mit Projekten, Klausuren, NY mit Lars, Multivariate Statistik (bestanden, olé!) Sprachcrashkurs, Auszug aus Bochum und Auszug aus Paderborn und ab dafür. Spezial Abrazo geht dabei an Anita, die mich sogar bis Dubai begleitet hat – das wär’ doch nicht nötig gewesen! Nur am Dubai Airport hab ich dich nimmer gesehen! Nun ich fasse die 4 Tage mal zusammen, um nicht zu langweilen:
41° im Schatten, keine freien Taxen – also ausgedehnte Sonnenspaziergänge, trotz Strandtag kein Sonnenbrand, leere überteuerte 5 Sternedisko von Yanick geroult, an unserem letzten Abend erst bemerkt, dass unser eigenes Hotel ein Arbeiterklasse Etablissement darstellte, extrem Skouril: in unserem Frühstücksraum wurden Nachts (also ein paar Stunden zuvor) pakistanische „Schönheiten“ Angeboten. Des Weiteren gab es auch Salons für indische, russische und Ostafrikanische Präferenzen. Etwa 9 sich ähnelnde Szenen. Alle Tische waren auf die Tanzfläche ausgerichtet, Stühle waren fest verankert, so dass die Herren auf die (meistens nur) eine „Tänzerin“ glotzten. Im Hintergrund saßen noch weitere Mädels. Dies alles hatte kein nuttiges Flaire, jedoch die bekam man schnell den Eindruck, dass dieses Tanzen nicht alles sein konnte, was die Wanderarbeiter in diese Höhle lockte. Es saßen auch keine Frauen im Publikum. Und wenn sich doch… Yanick schaffte es ein Mädel über ihren Job auszuhorchen, die „erst“ 2 Jahre dabei war und ihn eindringlich vor Aids warnte. Ich war leider nicht dabei er hat spannendes davon erzählt, was er hoffentlich auf seinem eigenen Blog posten wird. Nun, wurde arg zornig als er sich unverrichteter Dinge aufmachte und sie merkte dass sie mit ihm Zeit verloren hatte… Berufsrisiko?
Weiter im Stakato: Emirates Mall mit Skifahren – ich bin aber nur geklettert; Burj Al Arab, das einzige weltweite 7* Hotel; Burj Dubai, die 500m hohe Baustelle, die in 2 Jahren mit 700m das höchste Gebäude der Welt kreieren soll und davon eine prominente Nachbarin: Sonya!!! Ich habe es geschafft meine alte Australienaustauschpartnerin, die nun bei Emirates Stewardess ist in Dubai zu treffen. Verdammte Axt: Ich will auch Steward werden: Sonya jettet um die Welt, hat zwar nen nervigen Job, aber wohnt dann mit den geilen Stewardessen in nem Building, wo sonst niemand übernachten darf (außer Familienangehörige(VAE ist ein muslimisches Land (und nehmen das ernst))) DAS Paradies für die wenigen HedroStewards in dem futuristischen Tower (der mit seinen mickrigen 60 Stockwerken in der Nachbarschaft verschwinde) nun für die Homos evtl. auch, dazu habe ich keinen befragt.
Chaos am Flughafen, 2 Stunden anstehen für den Check-In Schalter, lustlose Russinnen am Schalter- Gepäckband kaputt, alles stapelt sich, nichts tut sich, niemand tut was- Sprint zum Flugzeug.
Sonntag den 01.09.07
Nun bin ich schon zwei Wochen hier und kaum zum Schreiben gekommen:
Das soll sich nun ändern- die erste Zeit gab es viel zu tun und zu erleben, nun wo meine Einwöchige Semesterferie schon wieder zuende ist wird sich wohl ein gewisser geregelter Alltag einspielen. Ich hoffe nur dass die Uni dafür nicht zu anstrengend wird…
Also, was ist passiert?
Der Flug war ok, ging über die ganze Nacht- mit verspannten Nacken durchliefen wir problemlos die Einreiseformularien (freundlicher als USA, schneller als Russland) und helle Freude überkam mich als bereits beim Gepäckband eine freundliche Dame mit einem Schild mit unseren Namen drauf stand. Weniger freute ich mich, als sie uns verstehen gab, dass sie nicht unser Empfangskomitee war, sondern dass unser Gepäck wahrscheinlich nicht im Flieger war (das ist die chinesische Ausdrucksweise für: es ist nicht da!) mit dieser gedämpften Stimmung durchliefen wir den Vermisstes-Gepäck-Prozess. Und da wir nicht die einzigen waren und es so verdammt lange dauerte fragten wir uns schon wie lange unser echtes Empfangskomitee auf uns warten würde, sofern es denn überhaupt eins gibt.
Tatsächlich wartete Han draußen geduldig und brachte uns sicher in die Uni. Dort lernten wir dann auch Prof Meng mal persönlich kennen, der für den Austausch verantwortlich ist. Er verteilte uns auf unsere Wohnungen. Yanick und ich wohnen nun etwa 20min zu Fuß von der Uni entfernt in einer schön großen, möblierten Wohnung für aber nicht schlechte 250€ pro Nase ( + Nebenkosten). Freundliche, unbekannte Nachbarn verhalfen uns mit ihrem WLan zu unserem Kontakt zur Außenwelt. Der Vorteil ist, dass die 30.000 Mann starke chinesische Internetarmee nicht auf unsere Namen kommt, wenn sie den Zugriff auf deutsche Seiten nachverfolgen. Abends sorgte Han dafür, dass wir nicht verhungern auch führte uns erstmal – als gäbe es keine chinesische Küche – in ein Koreanisches Restaurant auf dem Campus. Dann bekamen wir schon unsere Lebensnotwendigen Mittel, wie Bettwäsche aus dem Supermarkt und Handy Prepaidcards.
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