Freitag, 25. Januar 2008

1. Etappe: Es läuft glatt

Ich wollte mit leichtem Gepäck verreisen. Deswegen hatte ich extra 30kg mit der Post verschickt und 3 Tüten in Peking deponiert... Warum habe ich immer noch 30kg übrig???

Mal wieder eine Abfahrt vom Westbahnhof:
Irgendwo, 20 Stunden von Peking und 20 Stunden von Ulumqi entfernt:Und ich war froh, dass ich im warmen Zug saß...

si habe ich es mir mal auf der Fahrt gut gehen lassen...
...und habe mir eine Flasche Wasser gegönnt, die nach 2 Stunden noch immer eingefroren war. und das, obwohl es so warm war, dass ich in Boxershort schlafen konnte.

Ja, es ist meine Hand! Und ja, es ist DRINNEN IM Zug!
Kurz vor Ankunft. Nichts mehr mit Überbevölkerung

Sonnenaufgang um 10 Uhr morgens. Und um 19:00 geht sie wieder unter. Dafür hat ganz China eine einheitliche Zeitzone. Manche hier haben aber etwas dagegen und wollen lieber, dass die Sonne um 8Uhr aufgeht. Und so gibt es eine verwirrende inoffizielle Xinjiang Zeit die hinterherhänkt und alle Touris verwirrt. Nach welcher Zeit fährt denn nun mein Bus ab???

Selbst der Taxifahrer meinte bevor er weiterfährt solle ich doch erst mal schauen, ob das Hostel überhaupt auf ist:

Achterbahn: die Kunden müssen danach aus dem Wagon getreten werden...


Ja, ich bin noch in China...
westlichen Einfluss gibt es auch ein bisschen

Stadtimpressionen. Nach wie vor sind Verkehrsschilder bilingual, ich verstehe trotzdem nix:
Früh übt sich. Warm bleiben ist hier eine Kunst.

Tourifang
: habe ich mal nicht mitgemacht. Kamel auf Kamel muss auch doof aussehen

Ich war schwer verwundert, dass sich soviel Leben bei diesen Temperaturen draußen abspielt

Trilingual


Es gibt Chinesen mit blauen Augen oder gar grünen:Uyguren! Sie sind zu mir auch sehr freundlich und so habe ich schwer den Eindruck, dass die beiden Ethnischen Gruppen um die Sympathie der westlichen Touris boulen. Beide können sich gegenseitig nicht wirklich ausstehen, was historische und Ressourcen Gründe hat. In dieser Provinz liegen Chinas meißten Rohstoffe.

Und da habe ich mal in einen schwarzen Tee mit Milch bestellt. Prompt geliefert.
Olympia wird auch hier groß angepriesen, auch wenn sich die wenigsten Olympiatouris hierher auf den Volks-Stadt-Platz verlaufen werden. Bisher habe ich fast nur Leute getroffen, die länger in China sind, als ich selbst: 2 Australier (2 Monate), Italiener (8 Monate), Belgierin + Holländer (beide 6 Monate), und naja, ein Chinese, der mir auch beim Busfahrkartenkauf geholfen hat. Morgen um 16:irgendwas werde ich mich auf die nächste 23 Stündige Etappe begeben, nach Kashgar. Von dort scheint es gute Chancen zu geben dass ich über den Irkeshtam Pass nach Kirgistan reinkomme. Evtl verbringe ich eine Nacht in Salay Tash oder ich fahre direkt weiter nach Osh. Ein paar Kilometer weiter westlich ist bereits die Uzbekische Grenze wo ich dann noch eine halbe Tagestour nach Tashkent brauche. Soweit meine Planung. Dann sehen ich weiter was passiert. Ob ich mir weitere Visa besorge oder nach hause jette.
Wer kann denn schon behaupten bei -15° Cabrio gefahren zu sein?Ich möchte nieeeeeeeeeeeeeeeeee groß werden!!!


Letzte Punkte:
-Rotze gefriert sobald sie den Boden erreicht.

- Eistee wird seinem Namen gerecht, wenn man mit der Flasche Nestea ne halbe Stunde herumläuft.

-Ich wollt mich schonmal informieren, wie schwer es ist an Dollar ranzukommen, im Hinblick auf Zentralasien, wo ich die Yuan wohl nicht mehr benutzen kann. Vor zwei großen Banken fingen mich Schaaren ab, mit immerhin englischen Brocken "want to change Dollar?" und hatten dabei riesige Bündel brandneuer Dollarscheine in der Hand. Wenn da jemand 10.000USD in Ulumqi hat - warum läuft er damit nicht so schnell er kann nach Hainan, oder sonstwohin. Und warum gibt es ausgerechnet hier am Ende der Welt die neuesten Noten in den dreckisten Händen??? Das roch mir doch sehr seltsam, aber auch in der Bank wäre es wohl kein Thema gewesen zu wechseln. So warte ich mit dem Wechsel bis ich ein Busticket oder ähnliches über die Grenze habe.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Junge, wie schön von Dir zu lesen....und
lass Dich nicht übers Ohr hauen...
P&M

Anonym hat gesagt…

Hier Bonn:
Zum Thema Uiguren: Das ist eine wahrlich unendliche und leidvolle und sehr politische Geschichte, die ich Dir gerne und aussschließlich im persönlichen Gespräch unter Ausschluss aller Öffentlichkeit NACH den olympischen Spielen darlege. Keine schöne Sache.
Habe mittlerweile auch verstanden, warum Du die 30kg Gepäck brauchtest: für die warmen Socken... Und ich bin angenehm überrascht, dass Du tatsächlich Milch bekommen hast. Nun, nicht schlecht. Habe noch 1000 Gedanken, die ich mir mitzuteilen verkneife. Trink nen Grog oder einen Schlangen- oder Skorpionschnaps! Hier ist beides verboten - übrigens auch die Einfuhr... Pass auf Dich auf und bis die Tage!
PS: Komm ja nicht auf den Gedanken, nicht hierher zurückkehren zu wollen; Du kannst Dir gar nicht vorstellen, was das für ein sch... Papierkram für alle Beteiligten ist. Es ist die Hölle auf Erden, auch für mich. Also sieh zu, dass Du in den richtigen Flieger steigst!!! Das war keine Bitte! Alles klar?!?